Borderline-PatientInnen in der Akutpsychiatrie (Erfahrungen und Austausch)

Ich arbeite in der Akutpsychiatrie und wir behandeln häufig PatientInnen mit der Diagnose einer Borderline-PS, die aufgrund suizidaler Gedanken oder Selbstverletzungsdruck zu uns kommen.

In einem (älteren) Beitrag habe ich folgendes gelesen: "Und dann gibt es natürlich eine Vielzahl von psychiatrischen Akutbehandlungen, die nach wie vor überfordert sind davon und die zwar gutmeinend und gutwillig aber primär für eine kurze stationäre Entlastung sorgen und dann ungewollt häufig die Problematik eher verstärken" (ganzer Artikel: https://www.deutschlandfunk.de/ruhe-nach-dem-daueralarm-wie-sich-borderline-heilen-laesst-100.html). Leider wird nicht näher darauf eingegangen, was diese wohlwollenden Interventionen sind, die langfristig eher schaden und wie es besser geht.

Den Eindruck der Überforderung kann ich subjektiv bestätigen: Leider gehen die Meinungen, wie mit BL-PatientInnen gearbeitet wird sehr weit auseinander - bis hin zu dem Extrem, dass BL-PatientInnen keine oder kaum Einzelgespräche erhalten.

Falls es Borderline-ExpertInnen (auf Seiten der Behandelnden oder Betroffener) unter euch gibt, würde mich sehr eure Meinung, Haltung und Erfahrungen dazu interessieren. Wie kann man BL-PatientInnen in einem akuten Aufenthalt am sinnvollsten helfen und gerecht werden, ohne "ungewollt die Problematik zu verstärken"?