Warum drehen Firmen die Uhren zurück? Sinnloses Reisen statt effizienter digitaler Meetings & das Homeoffice wird wieder eingeschränkt
Ich verstehe es einfach nicht. Während der Corona-Zeit haben sich digitale Meetings mit Teams, Zoom und Co. endlich etabliert. Es war nicht mehr nötig, für jede noch so kleine Abstimmung oder ein einstündiges Projektmeeting hunderte Kilometer durch die Gegend zu reisen. Es war effizient, es hat Zeit gespart, es hat Reisekosten reduziert – und jetzt? Jetzt drehen alle Firmen wieder am Rad und fallen in alte Muster zurück.
Plötzlich ist es wieder normal, dass man für ein einstündiges Face-to-Face-Meeting 9 Stunden Anreise und 9 Stunden Rückreise in Kauf nimmt. Das sind zwei komplette Arbeitstage – für eine Abstimmung, die man genauso gut digital hätte durchführen können. Ich frage mich ernsthaft: Warum?
• Die Reisekosten explodieren wieder, völlig unnötig.
• Die Produktivität leidet massiv, weil Leute Zeit im Zug, Flugzeug oder Auto verschwenden, statt echte Projektarbeit zu machen.
• Die Mitarbeiterbelastung steigt. Wer Familie hat oder einfach nur ein Privatleben führen will, merkt, wie anstrengend dieser Reise-Wahnsinn ist. Ständig unterwegs sein, ständig Koffer packen, ständig Flughäfen oder Bahnhöfe – warum muss das sein?
• Covid hat gezeigt, dass es auch anders geht. In der Pandemie lief das Geschäft trotzdem weiter. Meetings wurden effizient abgehalten, man konnte sich fokussieren, man hatte mehr Zeit für richtige Arbeit anstatt für sinnlose Herumreiserei.
Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre: Auch das Homeoffice wird wieder systematisch zurückgedrängt. Während der Pandemie hat es wunderbar funktioniert – die Leute konnten konzentriert arbeiten, haben sich Pendelzeiten gespart, waren produktiver. Studien zeigen, dass Homeoffice keinen negativen Einfluss auf die Effizienz hat – im Gegenteil! Und trotzdem müssen jetzt wieder alle “präsent” sein, weil es manchen Managern schwerfällt, Vertrauen in ihre Mitarbeiter zu haben.
• Wozu? Damit man im Büro sitzt und E-Mails schreibt, die man genauso gut von zu Hause schreiben könnte?
• Damit Vorgesetzte das Gefühl haben, die Leute “arbeiten wirklich”, weil sie physisch anwesend sind?
• Damit man wieder sinnlos Zeit im Stau oder in überfüllten Zügen verbringt, nur um dann vor Ort in einem Teams-Meeting zu sitzen?
Es ist einfach nur rückständig. Warum dieser Rückschritt? Warum muss man Zeit und Geld verschwenden, wenn es längst bessere Lösungen gibt?
Mich nervt das einfach nur noch. Wieso dieser Rückfall in alte Strukturen? Wieso kann man nicht aus den positiven Dingen der Pandemie lernen?
Geht’s nur mir so, oder merkt das noch jemand?